Von Buenos Aires aus sollte es nach Foz do Iguaçu, der brasilianischen Stadt im Dreiländereck Brasilien-Argentinien-Paraguay gehen. Bereits vor dem Abflug stellten wir jedoch fest, daß es sich beim gebuchten Flug nicht wie erwartet um einen Auslands-, sondern um einen Inlandsflug handelte. Da es ohnehin zu spät für eine Umbuchung oder ähnliches war, fügten wir uns in unser Schicksal und flogen nach Foz, der Stadt auf der argentinischen Seite der Grenze. Von dort aus wollten wir dann unseren brasilianischen Freund Miguel Haupenthal, der den 'brasilianischen Teil' unserer Reise organisiert hatte anrufen, damit er uns dort abholen könnte. Aber auch das ging nicht: Seine Handynummer wußten wir nicht und bei ihm zuhause war der Telefonanschluß außer Betrieb: Sein Haus stand gut einen Meter im Hochwasser!
Auf dem Flughafen trafen wir eine Reiseleiterin die uns erklärte, daß ein brasilianischer Bus sowieso nur nach langen Zollformalitäten über die Grenze dürfte. Sie versuchte auf dem anderen Flughafen anzurufen um Miguel zu informieren und organisierte uns innerhalb von 15 Minuten einen Bus, der uns bis zur Grenze fuhr. Dort wartete Miguel auch schon auf uns, er hatte das Problem schon geahnt, als wir nicht wir vereinbart in Foz do Iguaçu gelandet waren.
Nachdem wir nun doch einige Zeit verloren hatten fuhren wir unserem ersten Ziel in Brasilien entgegen: Dem Ort Pato Bragado im Bundesstaat Paraná. Pato Bragado ist eine landwirtschaftlich geprägte Gemeinde, ca. 100 km nördlich von Foz do Iguaçu, die direkt an den Stausee des Itaipu-Wasserkraftwerkes grenzt. Da die Gemeinde durch den Stausee Flächen verloren hatte, erhält sie dafür nun jährlich Pachten vom Kraftwerk, die ihr zu einem gewissen finanziellen Wohlstand verholfen haben.
In Pato Bragado erlebten wir auch erstmals, wovon die Brasilianer bei unserer Tour 1997 immer geschwärmt hatten: Ein brasilianisches Oktoberfest. Zu einem brasilianisch-deutschen Volks-Dance-Pop in OHRENZERSTÖRENDER Lautstärke tanzen hunderte Menschen. Als wir gegen zwei Uhr nachts (endlich) das Fest verließen kamen uns immer noch neue Besucher entgegen.
Nach zwei Tagen in Pato Bragado kehrten wir nach Foz do Iguaçu zurück, um die Wasserfälle des Rio Iguaçu zu besuchen. Sie sind mit fast frei Kilometern Länge und ca. 80 Metern Höhe wohl die größten Wasserfälle der Erde und bieten ein einmaliges Naturschauspiel. Nachdem vor unserer Ankunft heftiger Regen gefallen war, hatte der Fluß Hochwasser und pro Sekunde stützten ca. 45.000m³ Wasser in die Tiefe. Der Besuch der Iguaçu-Fälle war einer der Höhepunkte der Reise!
Zum Abschluß unseres Besuchs in Foz do Iguaçu sollte ein 'Shopping'-Abstecher über die Grenz nach Paraguay nicht fehlen. Obwohl wir - besonders wegen der unsicheren Herkunft bzw. Echtheit der Waren - nichts gekauft haben, sollte man doch einmal gesehen haben, unter welch schlimmen Bedingungen die Menschen dort leben müssen.
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